Kosten

Baugemeinschaftsprojekte können für den Erwerber je nach Region bis zu ca. 25 % günstiger sein als vergleichbare Objekte am Wohnungsmarkt. Der Kostenvorteil ist für viele Bauinteressierte ein Motiv für die Teilnahme an Baugemeinschaftsprojekten. Die Kosten für das Grundstück und die Kosten für die Herstellung des Gebäudes unterscheiden sich bei gleicher Ausstattung aber nicht. Die künftigen Eigentümer/-innen müssen aber weder Vermarktungskosten und Zinsen der Vermarktungsphase bezahlen, noch die Gewinnspanne eines Bauträgers. Baugemeinschaften erwerben ihre Wohnungen zum »Selbstkostenpreis«. Darüber hinaus werden auf den Grundstückspreis 3,5 % bis 6,5 % Grunderwerbssteuer und ca. 1,5 % Notariatskosten erhoben. Während Käufer von Eigentumswohnungen beim Bauträger diese Kosten vom Gesamtpreis der zum Verkauf stehenden Immobilie aufbringen müssen, tragen Baugemeinschaften diese Kosten nur anteilig auf den Grundstückspreis, da sie nur das Grundstück käuflich erwerben und die Immobilie erst noch erstellen müssen. Beim Bauträgermodell fallen Grunderwerbssteuer und Notariatskosten beim Erwerb eines Grundstückes sogar zweimal an. Einmal beim Kauf des Grundstückes durch den Bauträger und ein zweites Mal beim Verkauf der Wohnung an den endgültigen Besitzer.

Während die Verkaufskosten beim Bauträgermodell frühzeitig bekannt sind und jeder Sonderwunsch durch einen vom Bauträger festgelegten Preis kalkulierbar ist, entwickeln sich die Preise und Kosten beim Baugruppenmodell nur schrittweise. Die Kostensicherheit bei Bauträgern wird in der Regel durch einen höheren Pauschalpreis erkauft. Er trägt dafür auch das Kostenrisiko. In einer Baugemeinschaft gestaltet jedes Mitglied gemeinsam mit deren Planungsbeauftragten seine/ihre Wohnung selbst. Erst nach Rücklauf der Firmenangebote lassen sich die von den Architekt/innen geschätzten Kosten für das Bauvorhaben und die Kosten für die Sonderwünsche überprüfen. Ersparte Kosten werden erfahrungsgemäß gerne in eine höherwertige Qualität der Ausstattung, individuelle Gestaltung und schöne Gemeinschaftsflächen reinvestiert.

Einsparpotentiale können in erheblichem Maße ausgeschöpft werden, wenn wie z. B. gemeinsame Raumangebote (Gästezimmer, Dachterrasse, o. ä.) zur Reduzierung des individuellen Wohnflächenverbrauchs genutzt werden. Baugemeinschaften eignen sich auch für die Realisierung von gefördertem Wohneigentum.